Liebe Künstler und Kunstfreunde,
wir trauern um die Fürther Künstlerin Edda Schneider, die im Alter von 82 Jahren einer COVID-19 Erkrankung erlegen ist.
Edda Schneider hinterlässt ein großes grafisches und fotografisches Werk. Sie war aber auch für ihre Objektkunst bekannt, die sie vorwiegend aus Naturmaterialien schuf. Sie war sicher eine der wenigen Kunstschaffenden in Deutschland, deren Objekte bereits in den 1980er Jahren bewusst mit und aus vergänglichen Materialien geschaffen wurden und die Elemente des Gärtnerns (Ordnen, Sortieren, Strukturen aufzeigen) in der Bildenden Kunst verwandten. Sie hat damit immer wieder auch die Fragilität und die Flüchtigkeit des Seienden thematisiert und so unterschwellig auf die Gefahren des menschlichen Wirkens und Wütens verwiesen. Sie trat dabei jedoch nie als Mahnerin auf. Es lag ihr vielmehr daran, auf die Wunder der Natur und die Schönheiten des menschlichen, kulturellen Zusammenspiels mit den Erscheinungen der Natur hinzuweisen oder diese zum Vorschein zu bringen.
Edda Schneider lebte in Deutschland und Italien und trat mit zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Europa an die Öffentlichkeit.
In Fürth kennen viele Menschen noch die Werkstatt Edda Schneider in der Herrnstraße 71, in der sich sechs Jahre lang (von 2005 bis 2010) internationale Musiker, Schriftsteller und bildende Künstler*innen bei anspruchsvollen Lesungen, Ausstellungen und Konzerten zum Diskutieren und oft auch zum Essen zusammenfanden. Nach dem Abriss des Gebäudes zugunsten des neuen Finanzamts verlegte sie ihr Atelier in das CLINC Kunst Centrum. Sie beteiligte sich seit Beginn regelmäßig am Gastspiel des Kulturring C.
Wir vermissen sie als kritische und diskussionsfreudige Unruhe, die sich nie mit oberflächlichen Lösungen zufrieden gab, die genau hinsah und immer wieder Fragen stellte.
Unser Mitgefühl gehört ihrer Familie, besonders den Kindern, Enkeln und Urenkeln.
CLINC Kunst Centrum e.V.
Kulturring C in der Stadt Fürth